Wir haben Euch hier bereits unseren Vorarlberger Partner-Handwerksbetrieb vorgestellt. Das neue Werkstattgebäude der Tischlerei Feldkircher ist komplett aus Holz und lässt unser Architektenherz höher schlagen!
"Wenn wir uns ein neues Betriebsgebäude bauen, dann komplett aus Holz!" erzählten uns Ursula und Hubert Feldkircher bei einem Treffen. Wir glaubten es ihnen sofort. Denn die Feldkirchers meinen es ernst – schon ihr Wohnhaus besteht weitestgehend aus Holz. Sogar die Waschbecken und Wände der Dusche sind aus Holz. Mit diesem von CukrowiczNachbaur Architekten aus Bregenz geplanten Haus wurden Hubert und seine Frau Ursula beim renommierten Vorarlberger Holzbaupreis mit einem Sonderpreis in der Kategorie "Ökologische und soziale Nachhaltigkeit" ausgezeichnet. Wir durften schon oft im Gästezimmer übernachten und es fühlt sich einfach toll an, in einem Holzhaus zu wohnen.
Nun aber zur Tischlerei: Einige Jahre nach dem Wohnhaus nahmen die zwei dann auch den Neubau der neuen Werkstatt in Angriff. Der elterliche Betrieb, in dem die Tischlerei Feldkircher vor fünfzig Jahren gegründet wurde, geriet platztechnisch an seine Grenzen. Beauftrag wurde wieder das Architekturbüro CukrowiczNachbaur. Geschickt nutzen die Planer das leicht schräg abfallende Gelände aus und konnten so die zweigeschossige Werkstatt mit einem dreigeschossigen Trakt für Büro- und Schauraum kombinieren.
Von außen beeindruckt die geschickte Linienführung und der Blendschutz aus breiten Kanthölzern. Das Gebäude wird so zur "Corporate Architecture" und spiegelt den Qualitäts- und Gestaltungsanspruch wieder, den die Tischlerei mit seinen Betten und Möbeln hat.
Bis auf die Bodenplatte und die Abdichtung des Flachdachs besteht fast alles aus Holz. Die lastabtragenden Stützen und Längsbalken der Decken und des Dachs bestehen aus Baubuche. Der Vorteil gegenüber Stützen aus Nadelholz ist, dass Baubuche mehr Last bei kleinerem Querschnitt tragen kann. Die Querbalken der Decke, der Holzrahmenbau der Wände, die Wandverkleidungen und die Fassade wurden in Fichte ausgeführt.
Eine Besonderheit ist der Boden in der Tischlerei. Dieser besteht aus Eichenparkett. Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch schwingungsärmer. Ein schwingend verlegter Holzboden erleichtert den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das tägliche Stehen und Gehen enorm.
Die Tischlerinnen und Tischler bauen für Euch den Tisch JOSEF. Dieser wird aus Weisstanne gefertigt, die besonders gerne hier in Vorarlberg wächst. Wir freuen uns sehr, dass wir ab und zu auch selbst in der Werkstatt arbeiten dürfen, um für Euch die Schneidebretter EDGE zu bauen.
Hier zu arbeiten macht wirklich große Freude. Es duftet nach Holz (und nur nach Holz). Denn schon seit über zwanzig Jahren arbeitet die Tischlerei Feldkircher nur mit Massivholz und lackiert auch keine Oberflächen mehr. Alle Möbel werden geölt.
Die Werkstatt wird von Tageslicht geflutet. Aus der oberen Etage hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Dornbiner Hausberge und die nahen schweizerischen Alpen. Wenn es keine Werkstatt wäre, könnte man hier auch sehr schön wohnen und wir vermuten mal, die wenigsten Wohnungen haben eine solch wohngesunde, ökologische und nachhaltige Wohnatmosphäre mit einem so besonderen Ausblick.
Wer einen Ausflug nach Vorarlberg und in den Bregenzerwald plant, sollte sich unbedingt diese Tischlerei anschauen. Ursula und Hubert führen Architekturfans gerne durch das Gebäude.
